Hanne & Lore

Zwei wie Pech und Schwefel

Keine Frage, mit ihrem unkonventionellen und grenzübergreifenden Sound stürmen Hanne & Lore in ganz Deutschland die Clubs. Neben schweißtreibenden Gigs und klatschenden Livesets voller Esprit lieferten die beiden Szenekenner auch mit Veröffentlichungen auf Labels wie Monaberry und Style Rockets richtungsweisende Akustikgranaten ab, ohne mit der Wimper zu zucken. Mittlerweile betreiben die beiden Herren auch ihr eigenes Label „Heulsuse“. Wir sprachen mit ihnen über dicke Beats, Traumata durch Kölner Karnevalsumzüge und das kommende Jahr.

Seit einiger Zeit betreibt ihr euer eigenes Label „Heulsuse“, welche Vorteile bringt das eigene Label für euch mit sich?
Es ermöglicht uns einfach eine total freie und unabhängige Arbeitsweise - quasi unsere komplett eigene Kreativ-Spielwiese ohne Rücksicht auf Verluste. Zudem pressen wir auch weiterhin Schallplatten, beim neuen Release haben wir sogar die gute alte Kassette mit dabei.

In diesem Monat erscheint eure neue Single „Blah“ auf Heulsuse mit einem knackigen Andhim Remix. Wonach geht ihr bei der Auswahl der Artists für eure Remixe?
Wir möchten die jeweiligen Releases auf Heulsuse soundtechnisch immer gerne breit aufstellen. Somit versuchen wir vor allem auf einem Release diverse Styles zusammenzubringen oder halt auch wie zum Beispiel auf der aktuellen Heulsuse dann mal eine Gitarrenband einen Track von uns remixen zu lassen. Heulsuse soll sowohl eine Plattform für uns und befreundete Künstler sein, aber auch immer wieder frischen Wind durch den Aufbau neuer Talente bringen, wie z.B. bei Norman Zube, den wir auch weiterhin pushen werden.

Eure Veröffentlichungen ziehen stets enormes Feedback innerhalb Szene nach sich. Steigt der Erwartungsdruck während neuer Produktionen nun im Studio?
Mhh, kurz überlegen. Eigentlich nicht, denn es wird halt eh immer das produziert was einen gerade selbst anturnt. Umso schöner natürlich, wenn sich danach auch noch viele andere Menschen daran ergötzen.

Eure letzten Tracks und auch Remixe verbindet man mit einem ganz bestimmten und prägenden Sound. Man spürt diese besondere Hanne & Lore Note. Wie würdet ihr selbst diese Alleinstellungsmerkmale beschreiben?
Am einfachsten wäre es wohl mit „eigene Handschrift“.

Ihr seid schon lange im elektronischen Musikzirkus unterwegs und habt sowohl arbeitsintensive wie auch gefeierte Momente hinter euch. Wird man da mit der Zeit entspannter?
Klar, wenn man einmal das große Lehrgeld ans Finanzamt gezahlt hat, alle Abgabetermine dann irgendwann im Kopf hat und einhält ist alles tiefenentspannt.

Welche Betätigungsfelder sucht ihr neben Studio und Plattennadel, um ein wenig Abwechslung zu bekommen?
Steffen: Sehr viel Sport und Kalorien zählen.
Stefan: Sehr viel Sport auf der Xbox und diverse Sammelleidenschaften.

Nimmt man generell von den Gigs auch Inspiration mit fürs Studio?
In den Clubs am Wochenende hat man halt immer die beste Möglichkeit zu checken, wie eine Produktion so auf freier Wildbahn funktioniert - dazu bemerkt man dort halt auch hin und wieder noch Feinheiten was den Sound der Produktion betrifft… also ob es noch untenrum ein bissel mehr schieben oder obenrum säuseln darf.

Worauf könnt ihr neben dem DJ-Equipment während der Tour nicht verzichten?
Steffen: Internet und Reiswaffeln mit Schokoladenüberzug.
Stefan: Internet und Zeitschriften.

Der Jahreswechsel steht bevor. Was wünscht ihr euch gegenseitig für das nächste Jahr?
Steffen: Ich wünsche dem Kollegen Gesundheit und ein gesegnetes neues Jahr.
Stefan: Natürlich Gesundheit und volle Inspiration.

Wohin geht die Reise 2014? Was steht bei euch jetzt schon auf der Roadmap?
Der Kalender ist schon gut gefüllt, in 2014 wollen wir noch mehr ins europäische Ausland ziehen, außerdem sind die ersten USA-Gigs eingetütet. Auf ein weiteres Jahr on the road...

Vielen Dank für das Interview!
Wir haben zu danken

www.facebook.com/hanneundlore
www.facebook.com/heulsuselabel
www.soundcloud.com/hanne-lore

Johannes Windisch