Knast-Kunst: Das ehemalige Freiburger Justizgebäude wird zur temporären Galerie

Dienstag 15. bis Donnerstag 31. August 2017 @ Amtsgericht Freiburg
Ab Mitte August übernimmt die Gemeinschaft der KünstlerInnen und Kunstförderer Freiburg, kurz GEDOK, die einst als „Weibergefängnis“ und für Untersuchungshaft herhaltende Immobilie am Freiburger Holzmarkt. Das Gebäude wird seit 2004 nicht mehr genutzt und soll noch in diesem Jahr abgerissen werden.
Möglich gemacht wurde die temporäre Umnutzung des Gebäudes durch die Arbeit(-en) von insgesamt 23 an dem Projekt beteiligten KünstlerInnen, die ihrerseits 15 der ehemaligen Hafträume auf zwei Etagen umbauten und -gestalteten.
Und das mit Folgen, wie Gabriele Frey, 1. Vorsitzende der GEDOK Freiburg erzählt: „Noch immer ist die bedrückende Enge der Zellen zu spüren. In ihnen waren vor allem Untersuchungshäftlinge und Personen untergebracht, denen die Abschiebung drohte. In der heutigen Zeit, da Abschiebung ein großes Thema ist und die Inhaftierungspraxis u.a. in der Türkei im Fokus steht, stellt ein solches Gebäude für Kunstschaffende ohne Zweifel eine große Herausforderung dar.“
Eine Herausforderung, der die Ausstellung wohl insbesondere durch das Verflechten von einer durch Infrastruktur gekennzeichneter Vergangenheit und moderner Gesellschaftskritik begegnen möchte.
www.gedok-freiburg.de

> Vernissage: Dienstag, 15. August 2017, 19:00 Uhr / Führungen durch die Ausstellung (jeweils Di. und Do.) am 17., 22., 24., 29. und 31. August, um 17:00 Uhr / Eintritt frei / Amtsgericht, Holzmarkt 2, 79098 Freiburg
 

Artikelbild: © Ria Hochmann

Matthias Boksch