Roots Manuva / Bleed

Big Dada / HipHop, Reggae, Techno, Neo-Klassik / www.bigdada.com
Roots Manuva, Guy, Black jacket, Beard

1994 erschien Rodney Smith erstmals als Roots Manuva. Auf Blak Twangs Single „Queens Head“ war Roots als Feature-Gast. Im darauf folgenden Jahr veröffentlichte er seine erste eigene Single, die legendäre Nummer „Sound Of Money“. 1998 signte er dann bei Big Dada und veröffentlichte sein Debüt „Brand New Second Hand“, das die Times folgerichtig betitelte: „This is the voice of Urban Britain...“ und Smith damit den Vorurteilen die Stirn bot, das britischer HipHop egal oder überflüssig sei. Als bester HipHop-Act ausgezeichnet, wuchs die Erwartungshaltung der Kritiker und Hörer. 2001 folgte dann „Run Come Save Me“, verkaufte sich 300.000 mal, und erreichte in Großbritannien sogar Goldstatus. Mit „Awfully Deep“ erschien vier Jahre später ein noch fokussierteres Album, das dazu führte, dass sich Roots Manuva als einer der wichtigsten Acts der britischen Musikszene etablierte. Mit seinem mittlerweile 6. Studioalbum namens „Bleed“ („I'm ready to bleed for the Artform“) hat Rodney Smith definitiv ein sehr emotionales und starkes Album gemacht. Hier verschmelzen die Genres HipHop, über Reggae, Techno, Funk bis zu Neo-Klassik. Gemeinsam produziert wurde es mit dem jungen britischen Produzenten Fred, dem musikalischen Schwergewicht Four Tet, Adrian Sherwood und Switch's neuem Produktionsteam „With You“. Gleich von Beginn an weiß man, dass einen etwas Außergewöhnliches erwartet. „Hard Bastards„ heißt der Opener und verbindet melodramatische Gitarren mit einem Chor, der einen äußerst sozialkritischen Appell an die Gesellschaft richtet. Der erste Switch Track „Crying“ ‚is a very paranoid fidget affair‘ wogegen Four Tet's „Facety 2:11“ mit einer seltsamen schönen Art und Weise die Kraft des Wortes in den Vordergrund stellt. Der Track „Don't Breathe Out“ hat wohl dank seines hymnischen Refrains großes Hitpotenzial. „Stepping Hard“ bildet hingegen so etwas wie den emotionalen Höhepunkt des Albums, der eigentlich nur noch von dem rohen aber wunderschönen „I Know Your Face“ überboten wird! Die Zusammenarbeit mit den Co-Produzenten ist definitiv aufgegangen. Das Werk ist sehr abwechslungsreich und definitiv ein Anwärter auf eines der besten Werke des Jahres. 
5/6

Christian Koch