Steve Bug / Noir

Pokerflat / Deep House / www.pokerflat-recordings.com

Steve Bug ist einer der renommiertesten Künstler der elektronischen Musikszene. Der Berliner ist schon seit den 90ern ein integraler Bestandteil der dortigen  Clublandschaft, und drückt dem auch jenseits des allgemeinen Berghain/Bar25 Hypes seinen ganz eigenen Stempel auf. Mit Noir legt er nun sein mittlerweile fünftes Album auf seinem eigenem Label Pokerflat vor. Der Titel evoziert eine Welt aus mystischen Vorgängen und heimlichen Verbrechen und ist eine Hommage an den französischen Film Noir. Die Stimmung ist eher düster und kühl, wenig euphorisch, und obwohl alle Tracks einen vorwärtstreibenden Beat haben, ist „Noir“ auch ein Listening-Album, das über den Tellerrand der Tanzfläche hinaus schaut. Auf zwei der zentralen Songs hört man den Gesang von Künstlern die Steve schon seit längerem sehr schätzt. Emilie Chick, geboren in Portland, Oregon, verleiht „Moment Of Ease“ ein Femme Fatale’s Touch Of Jazz. „No Adjustment“ mit seinem kantigen Groove und den flirrenden Synthies, wird durch die unverwechselbare Spoken Word Performance von Foremost Poets veredelt. Aber auch Instrumental-Tracks wie „Those Grooves“, das durch seinen atmosphärischen Spannungsbogen besticht, sind herausragend und absolute Floorfiller. Steve Bug ist ein rundes stimmungsvolles Werk gelungen, das man fast schon als Konzeptalbum bezeichnen könnte. RT

4/6

Ralph Thieme