Marc Hype über Vinyl, Turntablism und Quincy Jointz

...am 12. Juni in der Passage46, Freiburg

Marc Hype aus Berlin dreht seit Ende der 80er-Jahre die Plattenteller. Geerdet im HipHop der goldenen 90er wurde er ITF-Turntablism-Meister und kooperierte bereits mit internationalen Szenehelden wie Masta Ace oder Z-Trip. Über die Jahre hat er sich einen exquisiten Namen als Plattensammler, Produzent und besonders als DJ gemacht. Dieser Mann hat sein Spektrum aus allen Spielarten der Funkmusik immer wieder erweitert und neu definiert. Ob HipHop, Soul, Disco, Electronica oder Breaks, seine Selektion an den Decks ist universell, aber immer mit seinem ganz eigenen Groove. Seine legendären SoulClap oder Dusty Donuts-Events finden regelmäßig in Berlin statt. Seine Gigs führten ihn als erste Botschafter des qualitativen Grooves quer durch Asien und Europa.

Seit wann stehst du am Plattenspieler?
Ich lege seit 1988 aktiv auf.

Du produzierst auch Sound zwischen HipHop und Funk. Seit wann bist du als Produzent aktiv?
Ich produziere seit 1992 eigene Musik.

Du bist bekannt als Vinyl-Sammler. Wie groß ist deine Sammlung inzwischen?
Ich schätze sie auf 7.000 LPs und ca. 2.000 45s Singles.

Was bedeutet für dich James Brown?
Er ist der Godfather of Funk und der Soulbrother No. 1. Er war der einflussreichste Künstler des Genre. Auch später für HipHop und sonstige Dancemusic.

Wie kamst du zum Turntablism?
Das ist eine Kunstform für sich, die mich schon immer faszinierte. Sie ist die logische Fortentwicklung des klassischen HipHop-DJings. Ein großer Teil meiner Karriere hängt daran.

Du bist weltweit als DJ unterwegs. Kürzlich warst du sogar als HipHop-Botschafter in Indien und hast dort aufgelegt. Wie war das so?
Das ist ein unglaubliches Land und wie ein fremder, faszinierender Planet, dem man immer wieder gerne einen Besuch abstattet! Dort entsteht gerade eine richtige Breakdance- und DJ-Szene.

Viele DJs legen mit Controller und Laptop auf. Wäre das für dich vorstellbar?
Es kommt nichts an die Technics 1210er ran. Ich lege hauptsächlich mit Vinyl auf. Dazu ergänzend mit dem Laptop (Serato).



Du hast mit Dusty Donuts ein eigenes Label ins Leben gerufen. Was erwartet uns dort?
Viele kleine Perlen im 1 - 2 monatlichen Abstand. Wir stocken auch gerade die internationalen Producer auf, die auf Dusty Donuts veröffentlichen. Es soll ein Label für 7inch Vinyl-Liebhaber sein.

Wie schaust du zurück auf Berlin in den 80ern und die Anfängen von HipHop und Funkpartys?
Das waren unvergessliche Erlebnisse meiner Jugend. Als Kreuzberg noch Kreuzberg war und wir die längste Hall of Fame der Welt hatten. Es gab viele Jams, einfache Partys, viel Graffiti und viel Breakdance.

Du kennst dich auch in modernen Spielarten von Funk aus. Aus Freiburg kommt der renommierte NuFunk-DJ und Produzent Quincy Jointz. Wie gefallen dir diese neuen Funk-Ansätze und Produktionen?
Quincy Jointz gehört mit Jayl Funk zur nationalen Speerspitze die funky Beats produzieren und nicht jedem neuen Trend hinterherlaufen. www.facebook.com/djmarchype

> Das Online Magazin 1beat.de präsentiert Marc Hype am 12. Juni im Rahmen von „Master Of Funk“ @ Passage46, Freiburg. 

 



 

Peter Hagen