Umse / Wachstum

Jakarta / Deutschrap, HipHop / www.facebook.com/UMSE83

Wie sagte man so schön bei den explodierenden Wachstumszahlen von HipHop damals in den 90ern: Die Subkultur ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen - auch in Deutschland. Cro füllt die größten Hallen des Landes. Haftbefahl erklärt Azzlack-Rap bei Spiegel-TV. Orangen und Toastbrote rappen in der Werbung. Was auch immer aus der ehemaligen Subkultur geworden ist - es gibt immer noch Leute, die sich auf das Essentielle, die Kunst und den Aktivismus, fokussieren. Nachdem die Blütezeit des deutschen Gangster-Rap und deren Monopolstellung von einer neuen künstlerischen Vielfalt abgelöst wurde, hatte man das Gefühl, dass sich viele Künstler wieder auf die kreative Pluralität der 1990er und die von Individualität geprägten 1980er des HipHop besinnen. Dabei gab es keine langweilige Throwback-Retromania. Man kopierte nicht - zog aber starke Inspiration aus den goldenen Zeitaltern. Und was könnte auch falsch daran sein die Stiebers, RAG oder die Massiven als Referenz wieder zu entdecken? Genau richtig und genau zum richtigen Zeitpunkt kommt jetzt der MC Umse. Mit „Wachstum“ schafft er einen perfekten Gegenpol zum poppig-bunten Hipster-Rap von Cro und den Orsons. Keine Dubstep-Elemente, kein Mitsingrefrain. Hier gibt es die traditionelle Kombination zwischen Sample-basierten Beats und technisch wie lyrisch unglaublich-talentiertem Rap. Seit Dendemann hat man selten einen so dopen MC in Deutschland gehört. Ist der gut! PH
5/6

Peter Hagen