Matthew Dear / Beams

Ghostly International / Avant Pop / www.matthewdear.com

Coole Synthesizer, verträumte Pop-Melodien und bewusst nüchtern und monoton angelegter Sprechgesang - Matthew Dear ist der David Bowie des 21. Jahrhunderts. Das zeigt sich unter anderem auch in einer gewissen Portion Exzentrik. Dem Texaner kommt es gar nicht in den Sinn Konventionen zu bedienen oder Hits zu schreiben. So hören sich auch seine Tracks sehr experimentell an. Schlecht für die Verkaufszahlen aber gut für alle, die auf Sound mit etwas mehr Tiefe stehen. Vom Label wird das Album zwar als sonniger Gegenentwurf zum Vorgängeralbum „Black Night“ gefeiert, aber so ganz gelingt es Dear nicht, die dunkle, melancholische Seite abzuschütteln. Muss er aber auch gar nicht. Denn der Kontrast zu den nachdenklichen Nummern bringt die sonnigen Stücke ganz besonders zur Geltung und umgekehrt. Und so strahlt dem Hörer des Albums „Beams“ sowohl beim poppigen Einstiegstrack „Her Fantasy“ und dem versöhnlichen Schlusspunkt „Temptation“ die Sonne entgegen. CH

4/6

Christian Haugg