MC FITTI / PEACE

Styleheads Music / HipHop / www.mcfitti.de

Der Typ mit dem Rauschebart, der verspiegelten Sonnenbrille, den Haus-Maus-Reimen und den Hashtags ist zurück. Nur diesmal ohne Hashtags. Den zeitgeistigen Internetzug, der MC Fitti innerhalb eines Jahres vom Web-Phänomen plötzlich zum Star mit eigener Platte und Nightlinertour gemacht hat, hat er zwar nicht verlassen. Aber mit seinem zweiten Album „Peace“ hat die Konfetti-Spaßkanone aus Berlin einen etwas anderen Weg eingeschlagen. Zumindest in der Außendarstellung grellt es nicht mehr an allen Ecken und Enden. Aufgenommen wurde die Platte in Kalifornien und überhaupt soll das neue Album anders klingen, persönlicher. Klappt aber nicht so recht. Knapp 20 Sekunden dauert es, bis MC Fitti auf „Arbeit macht Mega Bock“ das erste Mal in einen Beat reinstolpert. Und von da an geht es eben so weiter. Es ist nicht so, dass der Berliner jemals behauptet hätte, ein guter Rapper zu sein. Aber was auf dem Debütalbum „#Geilon“ noch aufgrund der dauerpräsenten Ironie und des Zeitgeistgehubers irgendwie gut funktioniert hat, will auf „Peace“ im Gesamtpaket nicht so recht zünden. Als einzelne Songs funktionieren einzelne Songs (etwa „Fotos“ oder „Paradies aus Glas“) aber dennoch, und gut produziert sind die Nummern durchweg. Mit „Mein Delorean“ gelingt Fitti am Ende doch noch ein strukturierter Song, wenn er an das geile Zeug von damals denkt. Hubba Bubba, Panini-Bildchen und Beats von den Stiebers. 2/6

Daniel Weber