Etana / I Rise

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Auf zu höchsten Höhen. Mit ihrem vierten Album „I Rise“ hat Etana immerhin kurzzeitig Platz 1 der US Reggae-Charts erobert. Das geht für eine Scheibe, die auf Jamaika entstanden ist und nichts mit dem Marley-Clan zu tun hat, schon fast als triumphal durch. Verdient hat’s Etana sowieso: Die Dame singt astrein und schreibt tolle Songs, teils mit echtem Chart-Potenzial. Geneigte Leser mögen dem Titelstück lauschen. Etanas Hymnen vereinen Pop, R&B und Soul, ohne die Seele des Reggaes zu opfern. Die satte Produktion von „I Rise“ hat Clive Hunt zu verantworten. Er hat einen tiefen Abdruck in der Reggae-Geschichte hinterlassen, etwa mit Meilenstein-Aufnahmen der Abyssinians in den 1970ern. „I Rise“ klingt nahezu wie aus einem Guss - voll, geschliffen, gekonnt. Sicher, mit den Lovers-Songs, die allerdings nicht dominieren, und Etanas mildem Hang zum Pathos fährt das Album nicht die harte Roots-Linie. Dennoch tönt hier großes Kino. Stimmiges Set, professionelle Arbeit, Songs mit emotionaler Wucht und Botschaft. Keine Frage: Etana ist derzeit die 1st Lady of Reggae. 6/6

Jürgen Schickinger