Interview: Sam Paganini

...am 15. Februar bei der Fusion im Drifter’s & Crash

Sam Paganinis Weg führte ihn schon früh zur Musik. Mit gerademal 15 Jahren spielte er bereits Schlagzeug, Gitarre und Keyboards in unterschiedlichen Rockbands bevor ihn das DJing in seinen Bann zog. Als Paganini Traxx feierte er seinen ersten Erfolg und kletterte an die Spitze der englischen Club-Charts. Nach Releases auf Southern Fried, Octopus, Terminal M oder Plus8 brachte er 2012 seine „Prisma EP“ auf Drumcode unter und bestärkte so die Zusammenarbeit mit Adam Beyer. Im Februar ist er zu Gast bei der „Fusion“ im Freiburger Drifter’s Club und Crash.

Ciao Sam! Wie geht's dir, wie war dein Tag bis jetzt?
Hi! Mir geht es wirklich gut, danke. Ich bin im Studio und arbeite gerade an meinem Album, schauen wir mal was passiert!

Dein Jahr war ziemlich ausgelastet und aufregend - du hattest viele Gigs über den ganzen Globus verstreut und zwei deiner Drumcode-Tracks sowie dein Cocoon-Release waren auf Platz 1 der Beatport Techno-Charts. Wenn du 2013 reflektierst, welche Gigs sind dir ganz Besonders im Kopf geblieben?
Richtig. 2013 war ein wirklich glückliches Jahr für mich und ich bin sehr froh und geehrt welchen massiven Support meine Cocoon und Drumcode Platten bekommen haben. Ich bin auch sehr viel gereist letztes Jahr, habe verschiedene Länder und verschiedene Leute kennengelernt. Allerdings ist auch jede Party für mich speziell, egal ob eine kleine Clubshow oder auch ein großes Festival - es ist immer etwas, an das man sich erinnern kann. Ganz besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Berghain-Gig mit der Drumcode-Crew, was wirklich eine massive Party war. Das B My Lake Festival in Ungarn war aber auch eine sehr gute und lustige Angelegenheit.

Du hast erwähnt, dass du gerade ein Album produzierst. Kannst du uns da schon etwas darüber sagen?
Natürlich wird es ein Dance-Album mit fünf oder sechs Tracks, die speziell für den Dancefloor geeignet sind. Aber es wird auch ein paar langsamere elektronische und Ambient-Tracks geben. Vielleicht auch mit ein paar live gespielten akustischen Instrumenten. Wie auch meine Arbeit bei den vorherigen EPs wird jeder Track einen eigenen und anderen Sound haben.

Ein Album zu kreieren ist eigentlich ein langer und auch sehr persönlicher Prozess, da die meisten Künstler ihre Emotionen in die Musik packen. Was ist mit dir, woher nimmst du deine Inspiration?
Inspiration kann von allem kommen, ich meine auch von jeglicher Art von Musik nicht notwendigerweise Dancemusic. Die Stimmung ist auch sehr wichtig… ich versuche mit einer Idee zu starten, oft eine Idee von einem Sound oder Geräusch und dann mache ich weiter mit Beats oder einer Melodie. Der Prozess bei einzelnen Liedern ist oft sehr lange, weil ich wirklich streng und hart zu meiner Arbeit bin. Der Track muss wirklich „ready to release“ sein, ansonsten starte ich was Neues und komplettiere den Track zu einem späteren Zeitpunkt. Es ist wie ein Puzzle.

Und ein gutes Puzzle braucht Zeit… Apropos Zeit - in einem DJ- und Produzenten-Leben will viel erledigt werden. Wie sieht eine typische Woche bei dir aus? Strikt gemanaged oder eher easy going?
Nun, grob gesagt höre ich mir morgens meist Promos an und all die neuen Sachen auf meinen Lieblingsmusikportalen. Ich versuche, mein Bestes zu geben und jede Promo anzuhören, die ich bekomme. Das ist wirklich hart weil es so unglaublich viele jeden Tag sind. Danach geht es mittags ins Studio und dann gegen später Abendessen mit meiner Freundin. Am Wochenende Flughäfen, Verspätungen, Flüge, mehr Verspätungen und Techno ;-)

Du veröffentlichst nicht nur auf Adam Beyers Drumcode Label, sondern spielst gerade auch immer öfter bei dessen Drumcode Partys. Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?
Ich habe ihn vor drei Jahren in einem Club nahe meiner Heimat kennengelernt und es war kurz nachdem ich meine Cobra EP auf Richie Hawtins Plus8 Label veröffentlicht habe. Adam meinte zu mir, das er meinen Style liebt. Der nächste natürliche Schritt war also, das ich Demos zu Drumcode schickte: die Prisma EP - meine erste Drumcode-Veröffentlichung.

Was war dein komischstes Erlebnis seitdem du DJ bist?
Vor vielen Jahren, ich glaub so um 2000 rum, war es irgendwie eine verrückte Zeit in meinem Leben. In nur eine Nacht habe ich erst einen Live-Gig mit meinem Ludwig Schlagzeug gespielt (ich war Drummer in einer Rockband) und bin dann in einen Club gerannt um noch aufzulegen.

6 Fragen, 6 Antworten:
Lieblingsclub: Berghain
Lieblingsland: Italien, aber nur der Stadtgeschichte und des Essens wegen
Bester aktueller Technotrack: Zu viele
Lieblingsessen: Pasta natürlich!
Wodka oder Bier oder Jägermeister? Alles zusammengemischt.
Welchen Track hättest du gerne produziert? „Shine On You Crazy Diamond“ von Pink Floyd.

Letzte Frage: Wo treffen wir dich im Jahre 2014?
Auf dem Dancefloor natürlich!

Sam Paganini performt am 15. Februar bei der Fusion im Drifter’s & Crash in Freiburg.


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Johannes Windisch