Usher Mittwoch

subculture soundsession #004

Hinter einem der auffälligsten DJ-Namen in der Region verbirgt sich der bescheidene Jungspund Manu Musterperson (Edit September 2023). Der dem Universal D.O.G. Stammpublikum entsprungene Oliver-Sylo-Zögling ist nun selbst in seinem Wochenend-Wohnzimmer zum Resident-DJ geworden. Seither bringt er dort, sowie in einigen anderen Clubs der Region, das Publikum mit seiner fein selektierten, elegant von der Hand gemixten House-Music in Bewegung.

Bürgerlich: Manu Musterperson (Edit September 2023)
Alter: 20
Herkunft / Wohnort: Meißenheim
DJ seit: circa 2 Jahren? Weiß nicht so recht =D
Umfang Trackselection: Digital ziemlich viele, auf Vinyl eher wenige
Setup: CDs, und wenn es mal die ganze Nacht sein soll, dann per Timecode-Vinyl.
Style: House

Hallo Manu. Im Internet findet man ziemlich wenig Information über die Person hinter Usher Mittwoch. Stell dich unseren Lesern doch mal kurz vor - wer du bist, was du so tust und was deine Musik für dich bedeutet?
Halli Hallo. Jap genau, mein Name ist Manu (Edit September 2023) und mittlerweile bin ich schon 20 Jahre alt, auch wenn mir das, weil ich so abartig jung aussehe, nur die wenigsten glauben. Wohnen tue ich in der nähe von Lahr. Dort habe ich im letzten Jahr mein Abitur geschrieben und bin seither am jobben. Im September beginne ich dann endlich eine Ausbildung in Freiburg. Seit ich 16 bin ist meine Heimat definitiv das Universal D.O.G. Wenn man mich fragt, an welchem Wochenende ich denn mal nicht dort war, fällt mir meistens keines ein. Oliver Sylo - der Resident-DJ im D.O.G. - ist eigentlich Hauptverantwortlich dafür, was ich jetzt im Moment so mache. Seit vier Jahren häng' ich jedes Wochenende bei Ihm ab, er hat mich damals schließlich zur elektronischen Musik gebracht. Oli ist für mich in der Hinsicht einfach mein Ziehvater und Vorbild. Spaß an der Musik hatte ich schon immer. Früher gab's mal ne rockige Phase, wo ich Schlagzeug in einer Metal-Band gespielt habe, heute ist es die Housemusik. Wer weiß was noch alles passiert.

Angefangen selbst Musik aufzulegen habe ich, weil ich gemerkt habe, dass es mir einfach unglaublich viel Spaß bringt. Wenn ich im Wochenend-Modus war und Freitagmittag für ein paar Takte an meinem Stereo-Receiver den Bass rausgedreht habe, war das für mich schon der pure Genuss. Der ein oder andere Besuch bei meinem Onkel, welcher früher auch als DJ unterwegs war und Zuhause eine große Plattensammlung hat, motivierte mich noch mehr das Handwerk zu lernen. Im Universal D.O.G. kam es dann schließlich auch das erste Mal dazu, dass ich vor vielen Leuten aufgelegt habe. Das war ziemlich überraschend für mich, da ich es eigentlich nie so recht darauf abgesehen hatte in einem Club zu spielen. Aber es freut mich so sehr, dass mir diese Chance gegeben wurde, denn ich hab wirklich viel Spaß daran. Und jetzt passieren gerade viele coole Sachen, wie zum Beispiel, dass ich hier ein Teil der subculture Soundsession sein darf. Ich fand Musik generell einfach schon immer schön und hoffe in nächster Zeit mehr in die Materie des Produzierens zu finden.
 

Dein Künstlername klingt im ersten Moment nicht nach elektronischer Musik. In ihm verschmelzen ein Wochentag und ein R&B-Sänger zu einem Begriff den wir aus dem Karneval kennen. Gibt es dazu eine Geschichte und was bedeutet er für dich und dein künstlerisches Schaffen?
Hehe, die Sache mit meinem Künstlernamen. „Usher Mittwoch“ hatte ich vor einiger Zeit im Internet aufgeschnappt und verdammt witzig gefunden. Da ich mich noch nie gerne mit bürgerlichem Namen auf sozialen Netzwerken bewegt habe, war das dann spontan mein Facebook-Pseudonym. Als ich wirklich irgendwann einen DJ Namen brauchte und man mich sowieso schon oft so nannte, war ich halt der Usher.

Mit Fasching oder dem R&B-Sänger bringe ich den Namen persönlich nicht in eine tiefergehende Verbindung. Auf eine andere Weise sagt der Name vielleicht doch etwas über mich aus. Ich war nie zwanghaft darauf aus DJ zu werden oder in Clubs aufzulegen. Ich finde das wichtigste dabei ist sich und das was man tut nicht allzu ernst zu nehmen und den Spaß an der ganzen Sache im Vordergrund zu sehen. Das spiegelt dieser funky Name dann doch ein bisschen wieder. Für mich steht das ein bisschen für die Leichtigkeit.
 

Wenn du in 20 oder 30 Jahren mit deinen Kindern vorm Kamin sitzt, welche Geschichte würdest du ihnen gerne übe deine DJ-Karriere erzählen?
Ohje, ich fühle mich ja manchmal selbst noch wie ein Kind. Naja also falls ich dann auch einmal Kinder habe und ihnen etwas über meine Jugend als Musikabspieler erzählen werde, würde ich es vielleicht eher als #SupergeileZeit statt Karriere bezeichnen.

Was ich bisher weiß ist, dass ich unzählige nette Menschen kennenlernen durfte, eine Menge Spaß hatte und abgefahrene Partys mitfeiern durfte. Ich hoffe jedenfalls, dass das noch lange so weiter geht und ich dabei noch mindestens genauso viel
erleben darf wie schon bisher. Danke!
 

Deniz Binay