Brand Report: Feierabend Brände

In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für regionale Produkte gestiegen

Bereits in der vierten Generation produzieren die Brüder Andreas und Christian Burghart ihre „Feierabend Brände“. So wird in Oberrotweil (in der Feierabendstraße) selbst angebautes Kaiserstuhl-Obst zu hochwertigen Destillaten. Unfiltriert und ungezuckert wird das Hochprozentige mit Schwarzwälder Quellwasser auf Trinkstärke herabgesetzt und in Umlauf gebracht. 

Ist das Brennen für euch familiäre Verpflichtung oder Passion? Wie und wann habt ihr als „Next Generation“ das Ruder übernommen?
Absolut Passion! Schon als Kind war das Brennhäusle ein besonderer Ort für uns. Die Gerüche, das Feuer, der Dampf... die ganze Atmosphäre hat uns fasziniert. Vor ein paar Jahren kam der Ehrgeiz hinzu perfekte Brände herstellen zu wollen. Es folgten Sensorik- und Brennkurse, Gespräche mit unseren Eltern und schließlich die Entscheidung für die Brüder GbR. Mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail haben wir dann die ersten Feierabend Brände destilliert und abgefüllt. 



Das Etikett eurer Brände stammt von dem Freiburger Street Artist SMY. Wie kam diese Zusammenarbeit zustande?
SMY ist ein guter Freund von uns. Wir schätzen seine Kunst sehr. Mit SMY konnten wir unsere Ideen weiter entwickeln und präzisieren. Dass die Smaragdeidechse aufs Etikett soll, war von Anfang an klar. Sie verkörpert für uns Kaiserstühler Lebensgefühl – an heißen Tagen sieht man die grünblauen Tierchen beim Sonnenbad auf dem Vulkangestein. Eine weitere fruchtbare Zusammenarbeit hat sich mit dem Freiburger Fotografen Felix Groteloh ergeben. Er hat alle Fotos für Web und Print für uns gemacht. Ein toller Typ, der vor Ideen nur so sprudelt. 



Auch eure Promotion Aktionen und eure Website sind auf einen jungen Kundenkreis zugeschnitten. Steckt hier eine Strategie dahinter, oder ist dieser Eindruck nur euren eigenen Vorlieben geschuldet?
Unsere Brände sollen jedes Alter ansprechen. Von einer Strategie kann keine Rede sein. Brand, Website, Promo-Aktionen, Etikett etc. sind ein Gesamtkunstwerk, sie spiegeln unseren Geschmack und Style wieder. Wem das schmeckt und gefällt, egal ob alt oder jung, erfreut sich am Detail und daran etwas Besonderes zu genießen. 

Stimmt die Beobachtung, dass traditionelle und regionale Produkte wie Edelbrände ihr Alt-Herren-Stammtisch-Image ablegen und sich in neuem, hippen Design auch in Szenebars verkaufen? 
In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für regionale Produkte gestiegen. Auch Edelbrände aus der Region werden stärker nachgefragt. Szenebars folgen diesem Trend und wollen die Nachfrage ihrer Kundschaft befriedigen. Obstedelbrände sind etwas Feines und Besonderes. Sie sollten in jeder gut sortierten Bar vertreten sein. 



Gibt es jenseits des klassischen Auf-der-Party- oder Nach-dem-Essen-Schlucks einen neuen Serviervorschlag von euch? Eventuell sogar als Mischgetränk?
Als Begleiter guter Gespräche mit Freunden oder in der Familie eignen sich Edelbrände sehr gut. Wir genießen unseren jeweiligen Lieblingsbrand auch, um auf etwas anzustoßen oder, um Erfolge gebührend zu würdigen. Die süßlichen Brände mit Fruchtauszug wie Mirabelle Gold und Williamsbirne Gold können als leckere Digestifs gereicht werden. Das sind Williamsbirne- und Mirabellen Brände, die durch Lagerung auf Williamsbirnen bzw. Mirabellen Früchten eine goldene Farbe, Süße und noch mehr Fruchtaromen erhalten. Natürlich kann man mit Edelbränden auch Cocktails oder Mischgetränke verfeinern. Sehr empfehlen können wir zum Beispiel einen Cocktail mit Mirabellenbrand: 4 cl Mirabelle, 2 cl Campari, 2 BL Grapefruitsaft und 2 cl Zuckersirup. Auch mit Williams Birne und fassgereiftem Apfelbrand lassen sich tolle Cocktails mixen. 

Wo kann der interessierte Leser eure Erzeugnisse erwerben?
Unsere Brände können online in unserem Webshop erworben werden. www.feierabend-braende.de. In Freiburg sind unsere Brände zudem erhältlich bei: Der Goldene Schnitt (Emmendinger Str.), Decker Garage (Haslacher Str.), Getränke Hauck (Günterstalstr.), Weinhaus Stellwagen-Büchner (Oberlinden). 

Fotos by Felix Groteloh

Matthias Boksch