Interview mit Sean Kaltenbacher von der Viva con Agua Crew Freiburg
Fußball, Festivals, Großevents und Partys. Dabei immer öfter mittendrin in den Moshpits der Nation: Die freiwilligen Helfer von Viva con Agua de St. Pauli. Ihre Mission: Du spendest Deinen Pfandbecher an Viva con Agua anstatt ihn regulär einzulösen. Das Ziel: Mit den so gesammelten Spenden Menschen weltweit Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen.
Freiburg ist ebenfalls mit einer von mehr als 50 agierenden Arbeitsgruppen auf der VcAdStP-Map vertreten. Die lokale, seit 2012 agierende Zelle, ist in den vergangenen sieben Jahren zu einer stattlichen Gruppe von 20 bis 30 Personen herangewachsen.
Wie hat sich die Freiburger Gruppe gefunden? Wer war örtliche Initiator*in des Projekts? Und was war so los die letzte Zeit?
Die erste Veranstaltung von Viva con Agua (VcA) in Freiburg fand bereits 2011 statt, bevor es eine lokale Crew gab. Das war Catch A Fire mit starkem Support von Viva con Agua Schweiz und Stuttgart.
Richtig los ging es in Freiburg dann 2012 - vor allem durch den Einsatz von Sarah, Flo und etwas später auch Björn, ohne die es Viva con Agua Freiburg so wohl nicht gegeben hätte. Sie haben es geschafft, schnell Leute aus ihrem Freundeskreis zu begeistern und zu animieren bei Veranstaltungen am Start zu sein. Relativ schnell waren dann 10 bis 20 Leute bei den Treffen und wir konnten ab 2012 das erste eigene Benefiz-Konzert im ArTik auf die Beine stellen. Im ArTik haben auch fast von Anfang an unsere regelmäßigen Treffen stattgefunden. Dort den Raum zu haben war für uns extrem wichtig und wertvoll. Der Wert solcher Freiräume für Jugendinitiativen kann gar nicht hoch genug angesehen werden!
Über das ArTik sind wir dann auch in Kontakt zu dem African Information Movement e.V. gekommen und haben über drei Jahre (2013, 2014 und 2016) zusammen mit AIM das African Kiss Festival organisiert.
Was Konzerte und Veranstaltungen angeht, ging es von Anfang an richtig gut los hier in Freiburg. Wir konnten früh beim ZMF und beim I EM Music Festival mit dabei sein. Die Kontakte zu den großen Konzertveranstaltern in der Stadt waren auch schnell etabliert. Hierdurch konnten wir bei vielen Events in der Rothaus-/SICK-Arena und auch im Jazzhaus bei Konzerten dabei sein und dort Pfandspenden sammeln. Bei den Aktionen war natürlich auch immer der Spaß dabei – All Profit halt!
Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass es nicht immer alles einfach war. Jeder Verein lebt vom Engagement der Unterstützer*innen. Ein eher loses Netzwerk wie VcA umso mehr. Auch wir hatten immer wieder damit zu kämpfen, dass engagierte und treibende Unterstützer*innen weggegangen sind oder sich deren Lebensumstände geändert haben, aber im Moment sind wir ganz gut aufgestellt.
Wie ist die Freiburger Gruppe bzw. das Projekt überregional organisiert?
Wir sind ein offenes Netzwerk. Das heißt jede*r kann sich und ihre/seine Ideen nach vorhandenen Fähigkeiten einbringen. In einer Crew gibt es vier feste Posten, die einmal im Jahr gewählt werden. Die Ansprechpartner kümmern sich um alle in der Crew anfallenden Punkte. Hierbei werden sie in Arbeitskreisen von anderen Supporter*innen unterstützt. Die ASP-Posten sind die Folgenden: Netzwerk, Aktionen, Finanzen und Bildung.
Die Gesamtkoordination der Crews und der WASH-Projekte findet im Hamburger Brunnenbüro statt.
Welche Ziele verfolgt Ihr mit Eurem Engagement? Und, habt Ihr eigene Aktionen in der Pipeline?
Unsere Vision ist es, allen Menschen weltweit Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen. Wir bezeichnen uns gerne als All Profit Organisation - Non-Profit klingt so freudlos - und setzen auf die universellen Sprachen Musik, Kunst und Sport um Menschen für sauberes Trinkwasser zu aktivieren und Spenden zu generieren.
Diese Spenden fließen dann in unsere WASH-Projekte. WASH steht für Wasser, Sanitär und Hygiene.
Eigene Aktionen und Konzerte sind gerade nicht in Planung, dafür sind wir aber wieder verstärkt auf Konzerten und bei Festivals in und um Freiburg aktiv.
Welche Projekte werden mit Mitteln aus der Freiburger Zelle gefördert?
Aktuell werden Spenden für unsere WASH-Projekte in Äthiopien, Uganda, Ruanda und Nepal gesammelt. Die Koordination der Projekte findet in Zusammenarbeit mit der Welthungerhilfe und über das Hamburger Brunnenbüro statt.
Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten findet man unter: www.vivaconagua.org/projekte
Bei welchen Veranstaltungen kann ich in den kommenden Monaten Mitglieder der Ortsgruppe treffen? Bei welchen Festivals in der Region seid Ihr mit Teams vertreten?
Die Planung des Festivalsommers in und um Freiburg ist fast abgeschlossen. In nächster Zeit werden wir wieder verstärkt bei Konzerten im Jazzhaus, dem E-Werk und der Messe aktiv sein. Außerdem planen wir auch wieder beim ZMF mit Fahne und Tonne vor Ort zu sein.
Seit nunmehr zehn Jahren besteht die Kooperation von FKP Scorpio mit Viva con Agua. Das werden wir auch dieses Jahr mit vielen anderen Crews aus dem Süden Deutschlands, der Schweiz und Österreich auf dem Southside Festival feiern.
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Alle Fotos: © Viva Con Agua St. Pauli – Crew Freiburg