In eigener Sache: Social Diss-Dance vs. Kultur-Kollaps

Festivalsaison fällt aus. Clubkultur steht vor dem Exitus. Gastronomie droht Implosion. Und uns ist auch schon ganz mulmig.

Natürlich müsste sich hier ein Artikel zu dem Thema Corona-Krise und der Auswirkung auf die Festival-Saison und natürlich auch auf die Clubkultur, Gastronomie, Kreativ- und Kulturbranche finden. Ist ja schließlich 100% unser Thema. Und trifft uns natürlich selbst auch als hauptberufliche Supporter, als Medium, Agentur und Konsument zu 100%. Aber, es sind eben auch für uns extreeem schwierige und unübersichtliche Zeiten. Existenzbedrohend sogar!

So können wir beispielsweise bei der aktuellen Berichterstattung (speziell zu den Corona-Themen) nicht mithalten. Dazu haben wir leider die nötige (Wo)menpower nicht. Jeder hat es ja mittlerweile mitbekommen: Alle Veranstaltungen wurden bis (mindestens) 31. August abgesagt. Für Gastronomie und Veranstalter gibt es momentan keine verlässlichen Prognosen. Und auch sämtlich Branchen die hieran beteiligt sind, seien es die Künstler, Plakatierer, Stagehands, Werbe- und Promotionagenturen, Verlage, Equipmentverleiher, Getränkehändler und so auch wir – alle hängen in den Seilen. Die Pandemie ist wie ein gigantischer Betriebsunfall für das Popbusiness. Momentan ohne jegliche Perspektive.

So verzeiht es uns bitte, wenn auf unseren Kanälen die snackable good News aus dem regionalen Universum der Popkultur und Freizeitgestaltung nicht so sprudeln wie gewohnt.

Auch wenn für uns gerade jetzt der Grat zwischen Vogel-Strauß-Taktik und Phoenix-aus-der-Asche besonders schmal ist, so arbeiten wir doch an einigen Projekten, die nicht zuletzt der regionalen Clubkultur und Eventbranche während und nach dem Shut Down (Shoot Down?) zugutekommen werden.
Wir möchten uns keinesfalls vor unserer Verantwortung oder unserem selbst auferlegten Kulturauftrag drücken, aber in Verbindung mit dem parallel stattfindenden Kampf um unser Überleben bleibt da eben die reguläre Verlagsarbeit teilweise auf der Strecke. Vielen Dank für Euer Verständnis.

Bleibt gesund!


PS. Wir durften bereits unserer Anke (grafische Leitung bei subculture urban media) etwas beim ausrollen ihres Projekts zur Unterstützung der regionalen Wirtschaft helfen. Hierbei, also bei www.gutsein-city.de, geht es darum extrem niederschwellig, sicher und funktional Gutscheine zu verkaufen/kaufen und somit krisengebeutelte Unternehmer*innen und Künstlern*innen aus Freiburg zu supporten.
Funktioniert auch super für Blind-Tickets, Soli-Mixtapes, Booking-Voucher, Getränke-Bons usw. - check: www.gutsein-city.de

PPS. Einen Artikel hierzu, der uns aus der Seele spricht:
„Jeder Politiker, der allen Ernstes glaubt, dass eine Rückkehr zur Normalität dauerhaft ohne das kulturelle Angebot in all seinen Facetten denkbar wäre, hat nichts verstanden. Denn eine Gesellschaft, in der es keine Bühnen mehr für die Kultur gibt, ist das Gegenteil von normal.“
@ www.stern.de vom 16. April 2020: Kein Geld, keine Hoffnung: Die Kultur wird in der Corona-Krise schamlos im Stich gelassen 

Artikelfoto: Eric Nopanen
 

Thorsten Leucht