Betty Ford Boys / Leaders Of The Brew School

Melting Pot Music / HipHop / www.facebook.com/BettyFordBoys

Nicht nur Künstler am Mikrofon geben der deutschen HipHop-Szene eine neue Stoßrichtung, auch die Produzenten haben ihre Namen in der jüngeren Vergangenheit in den Vordergrund gebracht. Es ist nicht mehr nur wichtig, wer auf einen Beat rappt, sondern wer sich für jene musikalische Unterlage verantwortlich zeichnet. Die Entwicklung geht dabei noch weiter, hin zur rein instrumentalen Szene innerhalb der Szene. Dexter, Suff Daddy und Brenk Sinatra sind dabei drei Produzenten, die ihre Beats sozusagen Solo veröffentlichen, als eigenständige Songs ohne Rap-Strophen. Wenn Stimmen zu hören sind, dann sind es teils obskure Samples einzelner Gesangs- und Spracheinlagen, die als roter Faden fungieren. Als Betty Ford Boys haben sich die drei Knöpfchen-Dreher unter dem Deckmantel der Liebe zu alkoholischen Getränken nun für ein gemeinsames Album zusammengetan. Der Name nimmt Bezug auf die berühmte kalifornische Entzugsklinik, in die regelmäßig abgestürzte Hollywoodsternchen aufgenommen werden. Bei Dexter, Suff Daddy und Brenk Sinatra verhält sich das mit dem Konsum jedoch anders. Die 16 rein instrumentalen Stücke sind im Gesamtkonstrukt weniger mit einer vollen Dröhnung gleichzusetzen, vielmehr fühlt es sich so an wie eine Kost feinster musikalischer Abfüllungen. Cheers. DaWe
4/6

Daniel Weber