Joseph Capriati / Self Portrait

Drumcode / Techno / www.drumcode.se

„Joseph Capriati King Of Techno“ titelte erst letztens ein Flagge seiner italienischen Anhänger, womit diese zwar hoch anlegen, aber ihm die Richtung vorgeben. Mit seiner Residenz diesen Sommer im Mainfloor des Amnesia Ibiza bei Marco Carola’s „Music On“-Serie hat er sich ein Denkmal gesetzt. Der aus dem ehemals typisch-italienischen Minimaltechno stammende Capriati hatte sich bereits bei Adam Beyers Drumcode Label ein strictly-Techno-Zuhause eingerichtet, so bekam er mit diesem Sommerjob die endgültige Reife, selbstbewusst ein Album mit dem Titel „Self Portrait“ zu veröffentlichen. Selbstverständlich finden sich da Technobomben in gewohnter Manier, aber mit warmen Ambient und Electronica-Stücken zeigt er auch seine ganz andere Seite, welche ihn enorm sympathisch macht. Zudem spielt er seine Vorliebe für groovige Basslines vollkommen aus und fängt den Zuhörer ebenso mit reduziert gehaltenen Werken wie analog-klingenden geheimnisvollen Synth-Melodien. Äußerst schicke und durchdachte Sache eines Künstlers, der sich gerade neu entdeckt und entfaltet, wofür es meinerseits volle Punktzahl gibt. RB

6/6

Ralf Barth