BRAIN DAMAGE MEETS VIBRONICS / EMPIRE SOLDIERS

Jarring Effects / Dub-Reggae & Dub / www.jarringeffects.net

Grobes mit Schliff. Neuerer Dub aus Frankreich gibt sich gern kompromisslos, stählern nach vorne marschierend wie eine Dampfwalze. Diesem Ansatz folgte Brain Damage auf „Dub Sessions“ (2012): Tuffe Reggae-Rhythmen gepimpt mit harten, elektronischen Klängen, die knapp vor der Geräuschgrenze halt machen, und dazu treibender Sprechgesang oder Effektrausch. Das Stelldichein mit den englischen Vibronics sollte Fans der Franzosen ebenfalls nicht enttäuschen. Die Riddims sind gut gemacht und brettern wie gewohnt. Allerdings treten harmonische Elemente unter dem Einfluss der Briten stärker hervor. Nervenbalsam, das den Nebenbei-Hörwert besonders der ersten CD erhöht. Sie wartet mit zehn flotten Dance-Dub-Songs und ein paar Instrumentals auf. Auf CD 2 erfahren die pressenden Beats noch eine Steigerung. Knarzend, quietschend, bratzend, flirrend schießen Effekte ein, hallen Klangfragmente umher. Ein sattes Power-Bündel das verhindert, dass im Winter aus Bewegungsmangel und Langeweile der Blutdruck fällt. 5/6

Jürgen Schickinger